Bluthochdruck beim Mann über 50

„Blu-Blu-Bl-lutdruck – ich steige!“ – so reagierte laut Otto Waalkes seinerzeit der Körper von Karl Soost bei einem verbalen Angriff in einer Kneipe.  So einfach ist es leider nicht immer und auch die Folgen können alles andere als lustig sein.

Bluthochdruck ist eine Zivilisationskrankheit, jeder zweite Deutsche Erwachsene ist davon betroffen. Dabei sind Männer, insbesondere auch der Mann über 50,  stärker betroffen als Frauen. Als „normaler“ Blutdruck werden Werte <130 mmHg – oberer (systolischer) Wert  und <85 – unterer (diastolischer) Wert betrachtet. Bei allen Werten darüber beginnt Bluthochdruck.

Bluthochdruck tut nicht weh. Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass in Ihrem Körper eine tickende Zeitbombe sitzt.

 

Bluthochdruck beim Mann über 50:

Bei mir ist der Bluthochdruck plötzlich aufgetreten – diagnostiziert worden, im Alter von 59 Jahren. Bei den jährlichen Routineuntersuchungen war bis dahin nichts festgestellt worden.

Es war ein Schock, da ich keinerlei  Beschwerden hatte. da langfristig aber Bluthochdruck allerdings Augen, Blutgefäße, das Herz-Kreislaufsystem und die Nieren schädigen kann, stellte mich mein Arzt auf ein Medikament ein.

 

Medikamentöse Behandlungen  senken den Blutdruck auf den Normalwert ab. Aber sie können zahlreiche Nebenwirkungen haben, die die Lebensqualität erheblich vermindern können. Unter Umständen kann z.B. die sexuelle Lust und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt werden.

Wer unter Bluthochdruck leidet, aber auf eine medikamentöse Behandlung verzichten will, hat vielfältige Möglichkeiten, den Blutdruck auch durch andere Maßnahmen zu senken. Dafür ist immer eine Veränderung der Lebensgewohnheiten erforderlich – und die belohnt Sie am Ende nicht nur mit einem geregelten Blutdruck, sondern auch mit einem glücklicheren und zufriedeneren Leben. Wie das gehen soll?

Indem man einfach (nun ja – als einfach erweist es sich meist nicht…) beginnt, die Risikofaktoren zu verringern: Übergewicht, zu hohe Kochsalzaufnahme, übermäßiger Konsum von Kaffee und schwarzem Tee und oder von Alkohol, zu viel Stress, erhöhte Lärmbelastung, Umweltgifte (z.B. im Arbeitsmaterial enthaltende Schwermetalle), Rauchen, Nebenwirkungen von Medikamenten und Nierenerkrankungen.

Gegen die markierten kann man selbst etwas tun. Die Lärmbelastung wird zunehmend auch junge Menschen betreffen. Stress und Umweltgifte sind meist arbeitsbedingt und müssen gesondert in diesem Umfeld betrachtet und ggf. gemildert werden. Zu den Nebenwirkungen von Medikamenten und möglichen Nierenerkrankungen kann nur Ihr Arzt etwas sagen.

Wenden wir uns also den Faktoren zu, die wir selbst beeinflussen können:

Übergewicht – Umstellung auf eine gesunde Lebensweise, Fette, Zucker (!) und Kohlenhydrate minimieren. Ich weiß, dass das schwer fällt, sind wir doch von Kind an an das Abendbrot gewöhnt, denken, dass „Pasta glücklich macht“ und dass „Fett der beste Koch“ ist. Aber daran geht kein Weg vorbei. Ich hatte schon geschrieben, dass meist ab 40 das „Hüftgold“ zunimmt, und dass es beim Mann über 50 nur mit Anstrengung zu reduzieren ist.
Dabei sollte man sich kleine Etappenziele stecken. Ein Kilo abnehmen pro Monat ist ein schöner Erfolg – schließlich hat man seine Pfunde meist ein halbes Leben lang aufgebaut. Vier Kilo weniger drücken den oberen Blutdruckwert bereits um etwa sechs mmHg, zeigen Studien.

Bewegung – muss nicht immer Sport sein, je mehr, aber desto förderlicher. Ich besuche dreimal pro Woche ein Fitness-Studio und bewege mich auch sonst viel. Und gerade heute hat mir mein Trainer gesagt, dass viele seiner Klienten durch den Sport die Medikamente absetzen konnten. Ausdauersportarten wie Jogging, Walken, Schwimmen – im Zweifel auch Golf spielen – sind sicher gut. Aber auch eine Umstellung im täglichen Leben, längere Fußwege, Treppen steigen statt Aufzug, können helfen. Nur anfangen müssen Sie – TUN!

Kaffee, Tee, Salz – auch schwierige Kapitel. Ich war starker Kaffeetrinker, zwischen 5 und 8 Tassen pro Tag. Ich habe mich auf Grünen Tee umgestellt, dem auch andere gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt werden. Ich fahre gut damit und trinke jetzt nur noch am Nachmittag eine Tasse Kaffee.

Alkohol – bei mir nicht so schwierig, aber in einem früheren Beitrag hatte ich geschrieben, dass ein Glas Rotwein für mich zur Lebensqualität gehört. Nun, auch da mache ich Einschnitte: Seit 1.Oktober mit Ziel bis Weihnachten trinke ich keinen Alkohol. Dass ich das schaffe, habe ich schon mehrere Jahre in der Fastenzeit bewiesen. Und alleine dieser Verzicht bringt 3-5 kg!

Rauchen – ich habe nie geraucht. Aber über die Schädlichkeit des Rauchens zu schreiben, hieße „Eulen nach Athen tragen“… Viele meiner Kollegen haben noch als Mann über 50 das Rauchen aufgegeben – und fahren gut damit. Neben der „harten“ Lösung können dabei Nikotinpflaster, und in meinem Bekanntenkreis sehr wirksam, Akupunktur helfen.

Die einzelnen Punkte werde ich in weiteren Beiträgen noch vertiefen und Tipps für Sport, schmackhafte und gesunde Gerichte und für ein gesünderes Leben als Mann über 50 geben…

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